Erschießungsszene
Eine der Gruben von Ponar
(1997)
Opfer auf dem Weg zu Erschießung
Von Erdwällen umgebene Grube (1997)
Fluchtplan der zur Leichenverbrennung eingesetzten Gefangenen (Originalzeichnung)
Vom israelischen Staat gestifteter Gedenkstein (Aufnahme 1997)
SS-Hauptscharführer Martin Weiss war maßgeblich an der Massenvernichtung in Ponar beteiligt und wurde1950 in Würzburg wegen Mordes in mindestens 30.000 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt
Die sowjetische Untersuchungskommission im Sommer 1944
Infotafel 6
Die Vernichtungsstätten:
Ponar.
In der näheren Umgebung von Wilna lag das Dorf Ponar (litauisch Paneriai). Im angrenzenden Wald hatten die Sowjets riesige Gruben ausgehoben, um Öltanks zu lagern. Die Kriegsereignisse verhinderten ihr Vorhaben, und den deutschen Besatzern kam dieser abgeschiedene Ort sehr gelegen, um dort sofort mit Massenerschießungen zu beginnen. Die Gruben, die sie vorfanden, waren von unterschiedlicher Größe: 2 – 7 m tief und 15 – 50 m im Durchmesser. In der Umgebung des Geländes befand sich eine Bahnlinie, so dass auch Opfer aus weiter entfernt liegenden Orten nach Ponar gebracht werden konnten. Die Gefangenen aus Wilna wurden meistens auf Lastwagen nach Ponar transportiert oder mussten den 12 km langen Weg zu Fuß gehen. Die Deutschen riegelten das Gebiet hermetisch mit Stacheldrahtzäunen und einem Minenfeld ab, um sich vor Zeugen zu schützen und eine Flucht der Gefangenen zu verhindern. An den ersten großen Massenexekutionen waren viele Litauer beteiligt, die bereit waren, für die Deutschen Handlangerdienste zu leisten.
Ende Juni/Anfang Juli 1941 begannen Einsatzkommandos mit der Ermordung von Kommunisten und jüdischen Männern. Ab Mitte August kamen auch Frauen und Kinder in Ponar ums Leben. Bevor die Opfer in Gruppen von 10 Personen an die Gruben geführt wurden, mussten sie alle Wertsachen abgeben. Dort wurden sie aus nächster Nähe erschossen. Über die Leichen wurde eine dünne Schicht aus Kalk und Sand gestreut. In späteren Zeiten mussten sich die Opfer vor ihrer Hinrichtung entkleiden. Im September 1943 ließen die Deutschen, aus Angst, Spuren zu hinterlassen, die Gruben wieder öffnen, die Leichen zu Scheiterhaufen auftürmen und verbrennen. Die Asche der verbrannten Leiber wurde anschließend gesiebt. Diese Arbeit mussten 76 männliche Gefangene verrichten, die nachts in einem bewachten und durch Minen gesicherten Bunker angekettet waren. Am 15. April 1944 gelang ihnen, nachdem sie ohne Werkzeug einen Tunnel gegraben hatten, die Flucht in die umliegenden Wälder, aber nur 13 von ihnen überlebten und entkamen zu den Partisanen.
Das Waldgebiet von Ponar wurde in den Jahren 1941 bis 1944 zu einem Massengrab für Zehntausende Wilnaer Juden, sowjetische und polnische Kriegsgefangene und Regimegegner. Als die Sowjets im Sommer 1944 diesen Ort betraten, fanden sie als Beweis »nur noch« 506 Leichen vor. Die genaue Zahl der Opfer konnte die Untersuchungskommission nicht mehr feststellen. Es ergaben sich unterschiedliche Schätzungen, und es ist sehr wahrscheinlich, dass in Ponar bis zu 70.000 Menschen den Tod fanden.
Die Vernichtungsstätten: Ponar.
In der näheren Umgebung von Wilna lag das Dorf Ponar (litauisch Paneriai). Im angrenzenden Wald hatten die Sowjets riesige Gruben ausgehoben, um Öltanks zu lagern. Die Kriegsereignisse verhinderten ihr Vorhaben, und den deutschen Besatzern kam dieser abgeschiedene Ort sehr gelegen, um dort sofort mit Massenerschießungen zu beginnen. Die Gruben, die sie vorfanden, waren von unterschiedlicher Größe: 2 – 7 m tief und 15 – 50 m im Durchmesser. In der Umgebung des Geländes befand sich eine Bahnlinie, so dass auch Opfer aus weiter entfernt liegenden Orten nach Ponar gebracht werden konnten. Die Gefangenen aus Wilna wurden meistens auf Lastwagen nach Ponar transportiert oder mussten den 12 km langen Weg zu Fuß gehen. Die Deutschen riegelten das Gebiet hermetisch mit Stacheldrahtzäunen und einem Minenfeld ab, um sich vor Zeugen zu schützen und eine Flucht der Gefangenen zu verhindern. An den ersten großen Massenexekutionen waren viele Litauer beteiligt, die bereit waren, für die Deutschen Handlangerdienste zu leisten.
Ende Juni/Anfang Juli 1941 begannen Einsatzkommandos mit der Ermordung von Kommunisten und jüdischen Männern. Ab Mitte August kamen auch Frauen und Kinder in Ponar ums Leben. Bevor die Opfer in Gruppen von 10 Personen an die Gruben geführt wurden, mussten sie alle Wertsachen abgeben. Dort wurden sie aus nächster Nähe erschossen. Über die Leichen wurde eine dünne Schicht aus Kalk und Sand gestreut. In späteren Zeiten mussten sich die Opfer vor ihrer Hinrichtung entkleiden. Im September 1943 ließen die Deutschen, aus Angst, Spuren zu hinterlassen, die Gruben wieder öffnen, die Leichen zu Scheiterhaufen auftürmen und verbrennen. Die Asche der verbrannten Leiber wurde anschließend gesiebt. Diese Arbeit mussten 76 männliche Gefangene verrichten, die nachts in einem bewachten und durch Minen gesicherten Bunker angekettet waren. Am 15. April 1944 gelang ihnen, nachdem sie ohne Werkzeug einen Tunnel gegraben hatten, die Flucht in die umliegenden Wälder, aber nur 13 von ihnen überlebten und entkamen zu den Partisanen.
Das Waldgebiet von Ponar wurde in den Jahren 1941 bis 1944 zu einem Massengrab für Zehntausende Wilnaer Juden, sowjetische und polnische Kriegsgefangene und Regimegegner. Als die Sowjets im Sommer 1944 diesen Ort betraten, fanden sie als Beweis »nur noch« 506 Leichen vor. Die genaue Zahl der Opfer konnte die Untersuchungskommission nicht mehr feststellen. Es ergaben sich unterschiedliche Schätzungen, und es ist sehr wahrscheinlich, dass in Ponar bis zu 70.000 Menschen den Tod fanden.