Presse Ausstellung

Erstmalige Präsentation der Ausstellung im Deutschen Bundestag 1998

Mit einer Konzertlesung und einer Ausstellung gedachte der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, zusammen mit sechs weiteren gesellschaftlichen Organisationen, am 27.1. 1998 im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages der Opfer des Nationalsozialismus. Das Benefizkonzert zugunsten der Überlebenden der Shoa in Litauen wurde unter dem Titel „Es iz geven a zumertog“ von Roswitha Dasch und Regina Neumann mit jiddischen Liedern aus dem Ghetto von Wilna und Texten zur Geschichte dieses Ghettos und der Vernichtung seiner jüdischen Bewohner eindrucksvoll gestaltet. Vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des vollbesetzten ehemaligen Plenarsaales sagte die Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann: Der Gedenktag des 27. Januar müsse auch stets Mahnung sein, das damalige Geschehen unter dem Gewaltregime des Nationalsozialismus nicht zu vergessen. In seiner Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung lobte Arthur Beneken das Konzept der Präsentation: „Vor allem in Einzelschicksalen wird uns das eindringlich vor Augen geführt, was im Allgemeinen hinter abstrakten Zahlen verborgen bleibt“.
Bonner Generalanzeiger

Ausstellung zum Jahrestag der Befreiung im Jugendgästehaus Dachau

Anhand von Portraitaufnahmen des litauischen Fotografen Antanas Sutkus verdeutlicht die Ausstellung das Schicksal dieser Menschen auf eine individuelleWeise. Auf mehreren Schautafeln werden zudem historische Hintergründe aufgezeigt. Gerade die Gegenüberstellung von Geschichte und Gegenwart hinterlässt beim Betrachter einen tiefen Eindruck.
Dachauer Nachrichten

1988 begann der litauische Fotograf Antanas Sutkus die Überlebenden zu porträtieren. Er suchte sie in ihren Häusern auf, hielt sie im Foto fest. 1994, 50 Jahre nach der Liquidierung des Ghettos von Kaunas, stellte er seine Arbeiten zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Er gab den Opfern ein Gesicht. Nicht jedes schaut so fröhlich, wie das von Eta Cernova. Finster und furchtvoll scheut Dimitrijus Kopelmanas den direkten Blick ins Objektiv. Der Schatten auf Zelda Gurvic´s Seele spiegelt sich in ihrem Portrait wieder: Die linke Gesichtshälfte ist dem Licht zugewandt, die rechte im Schatten verborgen. Unbeholfen erwartet Faivelis Galpernas den auslösenden Kameraklick. (…) Technisch perfekt, mit einfühlsamem Blick, setzt der Fotograf seine menschlichen Motive ins rechte Bild. Damit hält er die Erinnerungen an das persönliche Schicksal der Holocaust – Überlebenden in Litauen wach. (…) Sie hatten den Tod schon vor Augen, sie haben überlebt: „Sage nie, du gehst den letzten Weg“.
Dorstener Zeitung

Einige, der in der Ausstellung gezeigten Bilder, zeugen von den nationalsozialistischen Verbrechen. Auf Schautafeln wird die Geschichte der litauischen Juden während des Holocaust nachgezeichnet. Schwerpunkt sind allerdings die aktuellen Portraits von Überlebenden. Beeindruckende schwarzweiße Bilder von alten Frauen und Männern sind es, denen das Erlebte tief ins Gesicht geschrieben ist. Aufgenommen von Antanas Sutkus, einem der renommiertesten Fotografen Litauens, von der Wuppertaler Musikerin Roswitha Dasch ausgewählt und mit Texten zu einem Ausstellungs- und Buchprojekt gemacht. (…) Der Ort der Ausstellung ist nicht zufällig gewählt. Das Landessozialgericht in Essen ist zuständig für die letztinstanzliche Entscheidung über Anträge auf eine Rente von Seiten ehemaliger Ghetto-Bewohner. (…) „Erst heute, so viel später, und wohl für die meisten zu spät“, so Justizministerin Müller-Piepenkötter, „gibt das Gesetz über die Zahlbarmachung von Renten aus Ghettobeschäftigung die Möglichkeit der Wiedergutmachung für die Opfer als Gegenleistung für die ihnen abverlangte Arbeit der Kriegsjahre.“
Jüdische Zeitung

Können die wenigen Überlebenden der Ghettos von Wilna und Kaunas, die durch glückliche Zufälle dem Pogrom und der systematischen Vernichtung entkommen sind, vergessen, was vor über 60 Jahren passiert ist, oder ist die Erinnerung täglich präsent? Diese Frage stellt sich der Betrachter der ausdrucksstarken Portraits des renommierten litauischen Fotografen Antanas Sutkus, die ab heute in der Ausstellung „Sage nie, du gehst den letztenWeg“ im Literaturhaus Weimar zu sehen sind. Die Präsentation ist der Prolog für das diesjährige Festival „Yiddish Summer Weimar“. (…) Initiiert durch die Musikerin Roswitha Dasch, eine der Dozenten des Festivals, entstand auch ein Dokumentarfilm, der auf einfühlsame Weise Ghetto- und KZ-Überlebende portraitiert.
Thüringische Landeszeitung

Ein Überleben war nur möglich durch sehr glückliche Umstände.

Die Musikerin Roswitha Dasch und zugleich Initiatorin der Wanderausstellung über den Völkermord an den litauischen Juden, hat mit jenen gesprochen, die dieses Glück hatten. Ihre Gesichter sind dank der Portraitaufnahmen von Antanas Sutkus in einer Ausstellung im Geschwister-Scholl-Gymnasium zu sehen. Bei der Eröffnung der Ausstellung im Gymnasium am Montagabend berichtete Roswitha Dasch von der anfänglichen Zurückhaltung der Menschen gerade ihr, als Deutschen, zu erzählen. Und doch war sie bei vielen die erste, der sich die Zeitzeugen öffneten. (…) Nun schauen sie von den Wänden der Aula zu uns herab. Chaim Glikas überstand das Ghetto von Kaunas, das KZ Stutthof, das KZ Auschwitz und Dachau was gibt es dem hinzuzufügen? (…) Nur Stichworte zu den „Lebens-Stationen“ stehen unter den Fotografien, aber sie sagen viel.
Badische Zeitung