Lesung der Zeitzeugin Tamar Dreifuss

Lesung der Zeitzeugin Tamar Dreifuss „Sage nie, Du gehst den letzten Weg.“

Tamar Dreifuss liest aus den Lebenserinnerungen ihrer Mutter Jetta-Schapiro-Rosenzweig und erzählt von ihrer Rettung.

Donnerstag, 21.09.2023, 18:00-19:30 Uhr
VHS im Stadtfenster, Steinsche Gasse 26, Saal, Stadtmitte
5 €, vorherige Anmeldung erforderlich
(Karten online unter www.vhs-duisburg.de oder in den Geschäftsstellen der VHS)

Eine Veranstaltung der VHS Duisburg mit freundlicher Unterstützung des Wuppertaler Vereins „Mizwa-Zeit zu handeln e.V.“

Während die Geschichte und der Aufstand des Warschauer Ghettos vielen ein Begriff ist, so ist die zweijährige Zeit des Ghettos von Wilna, dem heutigen Vilnius in Litauen, eher wenig bekannt. Am 6. September 1941 wurden alle jüdischen Bewohner der Stadt in zwei Ghettobezirke im Altstadt-Viertel „umgesiedelt“. Auch die Eltern der Zeitzeugin Tamar Dreifuss (Jahrgang 1938) hatten in ihrem Versteck, das außerhalb des Ghettos lag, nur eine begrenzte Zeit, um anschließend doch in diesen abgesperrten Bezirk zu müssen. Ihre Tochter wurde getauft und bei einer christlichen Tante versteckt. Nachdem die Kleine bei ihr nicht mehr sicher war, holten die Eltern sie zu sich ins Ghetto. Nach Monaten des Hungers, der Kälte und Zwangsarbeit wurde der Vater nach Estland deportiert und Jetta Schapiro begab sich mit ihrer Tochter noch vor der Liquidierung des Ghettos auf eine abenteuerliche Flucht durch die Wirren des Krieges.

Das Ghetto von Wilna wurde am 23. und 24. September 1943 ausgelöscht. Nur etwa 2000 Jüdinnen und Juden von etwa 20.000 ehemaligen Ghetto-Bewohnern haben diese zwei Jahre durch glückliche Umstände überlebt.

80 Jahre danach liest die Zeitzeugin Tamar Dreifuss aus den Erinnerungen ihrer Mutter Jetta Schapiro-Rosenzweig, der sie ihre Rettung verdankt. Die Wuppertaler Musikerin Roswitha Dasch hat Frau Dreifuss viele Jahre freundschaftlich und musikalisch begleitet und wird an diesem besonderen Abend gemeinsam mit dem Trio Finkelstein in der Besetzung Violine, Klarinette und Akkordeon einen ganz besonderen musikalischen Rahmen mit jiddischen Liedern aus dem Ghetto von Wilna schaffen.